








sei ganz du selbst – oder eine absolut verlässliche homogenität garantiert sicherheit und freiheit. Durch Eltern, die Liebe mit Gehorsam verwechseln und Schulen, die uns auf Erfolg und Leistungsdenken drillen wird uns der Zugang zu unserem Selbst versperrt. Um teilhaben zu können an der Macht, die uns unterwirft, streben wir nach Anpassung. Doch Anpassung lässt unsere Lebendigkeit und Kreativität verkümmern und der Verlust unseres Selbst führt zu Abhängigkeit und Unterwerfung. Wir unterwerfen uns der Werbung, die uns manipuliert, Medien, die die Realitäten verfälschen und Unternehmen, die uns ausbeuten. Wir unterwerfen uns dem Konsum und den Marken, die uns sagen, was wir brauchen und die uns ununterbrochen auffordern: „Sei anders, sei wie Pepsi“. Wir sind abhängig von diesem „Blick des Großen Anderen“. Und diese Abhängigkeit lässt uns ein Selbst basteln, das die Ideologie des Herrschens widerspiegelt und den gesellschaftlichen Wertvorstellungen und Zuschreibungen entspricht.(Quellen: „Der Verrat am Selbst“, „Der Wahnsinn der Normalität“ Arno Gruen; „Mein Corsa, das bin ich – Die Tyrannei des Konsums“ Francois Brune; „Die Überwachung lieben“ Johannes Thumfart)
Mein Feldherrenhügel oder Betreten nur unter Lebensgefahr. Ein eigenes Heim, das die Sehnsucht nach Sicherheit befriedigen soll. In dem die Regeln herrschen, die man versteht, in dem man schalten und walten kann. Sein eigener Herr sein. Ein Fels in der Brandung. Während die Welt um einen herum immer undurchsichtiger und chaotischer erscheint und in der alle meinen mitreden zu können, wird demonstrativ Ordnung und Sauberkeit entgegengestellt, so als hätte die Welt draußen nichts mit einem zu tun und man selbst nichts mit der Welt. Dass die Ordnung hinter der Fassade brüchig, gewaltig ist, dass sich Dramen dahinter verbergen, ahnen wir und fragen uns: Leben die Bewohner:innen noch oder sind sie schon tot oder leben sie und sind bereits tot?
„Am roten Faden“ entlang handelt von der Lust am Entdecken, das Vertraute verlassen, um Neuem zu begegnen. Aber auch von Ängsten die hervorgerufen werden können und wie diese sich durch Begegnung auflösen. Es ist eine Geschichte um das das Finden und das Wiedererkennen, seine eigenen Grenzen erweitern, ohne die eigene Geschichte zu verlieren, vielleicht sogar sie erst durch das Gehen zu erkennen.